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Struktur und Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten – ein Überblick

Du musst eine wissenschaftliche Arbeit schreiben und weißt nicht wo du anfangen sollst? Die Gliederung und Struktur der Arbeit festzulegen ist ein wichtiger Meilenstein. In diesem Artikel erklären wir dir die einzelnen Bausteine, die eine wissenschaftliche Arbeit beinhalten muss und wie diese aufgebaut sind.

Anmerkung: Hochschulen und Universitäten haben oft interne Regeln oder Vorschriften für wissenschaftliche Arbeiten. Orientiere dich also in erster Linie an den Uni-Vorgaben und frage auch deine Betreuungsperson danach, was du beachten sollst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wissenschaftliche Arbeiten bestehen grundsätzlich aus Einleitung – Hauptteil – Schluss
  • Hinzu kommen Formalia wie ein Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Literaturverzeichnis
  • Im Hauptteil musst du den Stand der Forschung darstellen und deine eigene Forschung mit den genutzten Methoden und erlangten Ergebnisse vorstellen

Was ist eine wissenschaftliche Arbeit?

Was zählt eigentlich als wissenschaftliche Arbeit? Nicht jede Prüfungsleistung an der Universität ist automatisch eine wissenschaftliche Arbeit. Die folgenden Textformen gelten grundsätzlich als wissenschaftliche Arbeiten im Universitäts-Kontext:

  • Hausarbeit
  • Seminararbeit
  • Praktikumsbericht
  • Bachelor Thesis
  • Master Thesis
  • Dissertation / Doktorarbeit

Das Grundrezept: Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten

Einleitung – Hauptteil – Schluss. Das ist die einfache Grundformel für jede wissenschaftliche Arbeit, von der Seminararbeit über die Bachelorarbeit bis zur Doktorarbeit. Aber mit diesem Grundrezept lässt sich noch nicht mit dem Schreiben beginnen.

Was steht in der Einleitung und im Schluss und vor allem, welche Aspekte muss der Hauptteil beinhalten und wie bringe ich diese in eine logische Reihenfolge? Das sind alles Fragen der Gliederung, die du vor dem Schreiben beantworten solltest. Hinzu kommen Formalia wie Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Literaturverzeichnis, die in keiner wissenschaftlichen Arbeit fehlen dürfen.

Hier also eine etwas detailliertere Grundformel für den Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten:

  1. Deckblatt
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. ggf. Abkürzungs-, Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
  4. ggf. Abstract
  5. Text-Teil
    • Einleitung
    • Theoretischer Rahmen
    • Methodik
    • Vorstellung der Ergebnisse
    • Diskussion der Ergebnisse
    • Fazit
  6. Literaturverzeichnis
  7. ggf. Anhang
  8. Eidesstattliche Erklärung

Deckblatt

  • Umfang: 1 Seite
  • Ziel: Formalia erfüllen
  • benötigt in: allen wissenschaftlichen Arbeiten

Auf dem Deckblatt, der ersten Seite deiner Arbeit, müssen folgende Angaben gemacht werden:

  • Dein Name
  • Deine Adresse
  • Deine Matrikelnummer
  • Name der Hochschule
  • Titel der Arbeit
  • Bezeichnung des Studiengangs
  • Name der Betreuungsperson
  • Datum der Abgabe
  • Art der Hausarbeit (Bachelor Thesis, Praktikumsbericht, Hausarbeit im Seminar xy,…)

Verzeichnisse

  • Umfang: ca. 1 Seite
  • Ziel: Überblick geben
  • Inhaltsverzeichnis benötigt in: allen wissenschaftlichen Arbeiten
  • Abbildungsverzeichnis benötigt in: wissenschaftlichen Arbeiten mit mind. 3 Abbildungen

Nach dem Deckblatt folgt das Inhaltsverzeichnis am Anfang einer wissenschaftlichen Arbeit. Dieses enthält alle Überschriften und Unter-Überschriften deiner Gliederung. Bei vielen Textprogramme, wie bspw. Word, kannst du das Inhaltsverzeichnis mit einem Klick automatisch erstellen lassen.

Optional können an den Anfang der Arbeit auch ein Abbildungsverzeichnis und ein Tabellenverzeichnis eingefügt werden. Nur wenn du mindestens drei Abbildungen oder Tabellen in deinem Dokument hast, wird so ein Verzeichnis benötigt.

Abstract

  • Umfang: 1 Seite
  • Ziel: Arbeit zusammenfassen
  • benötigt in: Abschlussarbeiten (Bachelor Thesis, Master Thesis, Doktorarbeit)

Ein Abstract ist eine Kurzzusammenfassung der wissenschaftlichen Arbeit. Sie soll dem Leser Auskunft darüber geben, ob es sich für ihn lohnt, die Arbeit zu lesen. Anders als bei einem Klappentext für ein Buch geht es hier aber nicht so sehr darum, durch kreative Teaser das Interesse von Lesern zu wecken und Spoiler zu vermeiden. Stattdessen ist das „spoilern“ der Ergebnisse, also vorwegnehmen, sogar verlangt im Abstract.

Das Abstract soll die wichtigsten Fragen beantworten. Was wurde wie untersucht mit welchem Ergebnis und was bedeuten die Ergebnisse? Beginne das Abstract mit einem allgemeinen Satz über dein Thema und dessen Hintergrund. Danach kannst du in ein bis zwei Sätzen den aktuellen Stand der Forschung erläutern. Darauf folgt die Nennung der Problemstellung, die du behandeln möchtest und mit welchen Methoden du dies tust. Dann fasst du die wichtigsten Ergebnisse zusammen und gibst zum Schluss an, was die Ergebnisse bedeuten.

Speziell für FOM-Studenten findest du hier einen Guide zum Thema: Scientific Abstract schreiben: Tipps, Richtlinien, Aufbau, Beispiel

Vorwort & Danksagung

  • Umfang: ca. 1 Seite
  • Ziel: persönliche Motivation zeigen, sich bedanken
  • benötigt in: Doktorarbeit, sonst optional

Wenn es sich anbietet, kannst du deine wissenschaftliche Arbeit mit einem Vorwort und/oder einer Danksagung beginnen. Hier wird es etwas persönlicher, statt wissenschaftlich. Im Vorwort kannst du darüber schreiben, was dich zu dem Thema gebracht hat und was du im Prozess der Forschung gelernt hast. In der Danksagung kannst du dich bei deinem Betreuer, Studienteilnehmern, Familie, Freunden und denen, die deine Arbeit redigiert haben, bedanken. Für Hausarbeiten, einen Praktikumsbericht, oder auch die Bachelorarbeit wird so etwas meistens nicht benötigt. Bei einer Promotion ist es aber durchaus üblich, eine Danksagung zu formulieren.

Die Einleitung

  • Umfang: 5-10% des Text-Teils
  • Ziel: Problemstellung, dessen Relevanz und Zielsetzung der Arbeit verdeutlichen
  • benötigt in: allen wissenschaftlichen Arbeiten

In der Einleitung musst du den Leser überzeugen, dass deine Arbeit wichtig ist und es sich lohnt, sie zu lesen. Dafür musst du zuerst dein Thema klar definieren. Dies geschieht zum Beispiel dadurch, dass du auf eine Forschungslücke hinweist, Forschungsfragen aufwirfst oder eine Hypothese darlegst. Dabei soll deutlich werden, dass deine Arbeit nicht aus persönlicher Neigung, sondern aus wissenschaftlicher Notwendigkeit entstanden ist.

Neben der Definition der Problemstellung musst du auch deine Zielsetzung in der Einleitung darlegen. Diese ist ein klar formuliertes Versprechen an den Leser, was du tun wirst und wie du dabei genau vorgehen wirst. Auch die Zielsetzung dient letztendlich dazu, die Relevanz deiner Arbeit zu belegen.

Optional können am Ende der Einleitung auch noch Begriffsdefinitionen Platz finden von Themen, auf die deine Arbeit sich stützt.

Theoretischer Rahmen

  • Umfang: 30-40% des Text-Teils
  • Ziel: Stand der Forschung darlegen
  • benötigt in: den meisten wissenschaftlichen Arbeiten (Ausnahmen möglich in Kunst, Humanistik und anderen Disziplinen)

Einen Leitfaden zur Planung und Strukturierung des Kapitels „Theoretischer Rahmen“ findest du im verlinkten Artikel

Der Theoretische Rahmen ist der erste wichtige Bestandteil des Hauptteils wissenschaftlicher Arbeiten. Auf Englisch ist dieser Teil als „Literature Review“ bekannt. Auf Deutsch lautet die Überschrift dafür manchmal auch „Stand der Forschung„.

In diesem Kapitel sollst du zeigen, dass du dich ausführlich in das Themengebiet eingelesen hast und die vorherrschenden Debatten und wichtigsten Theoretiker kennst. In der Master- und Doktorarbeit wird in diesem Teil auch kritisches Denken verlangt. Das heißt, es reicht nicht aus zu schreiben, Person A sagt dies und Person B sagt das. Stattdessen musst du die Quellen kritisch beurteilen. Kritisch heißt hier nicht, alles negativ zu sehen, sondern eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Literatur. Du musst Verbindungen zwischen den Quellen darlegen und auch deinen eigenen Standpunkt verdeutlichen.

Für die Bachelorarbeit und Seminararbeiten wird dieses kritische Denken jedoch noch nicht verlangt. Dort reicht eine Darstellung der aktuellen Forschungserkenntnisse aus. Eventuell kannst du im theoretischen Rahmen auch Begriffsklärungen unterbringen, wenn sie hier besser als in der Einleitung passen.

Methodik

  • Umfang: 10% des Text-Teils
  • Ziel: genutzte Methoden erläutern
  • benötigt in: den meisten wissenschaftlichen Arbeiten

Im Methodik-Kapitel sollst du darlegen, wie du in deiner Forschung vorgegangen bist. Dazu zählt zum Beispiel, ob du qualitative oder quantitative Forschungsmethoden angewendet hast. Wichtig ist dabei die Begründung, warum du diese Methode gewählt und andere ausgeschlossen hast, also warum deine gewählte Methode der beste Weg zur Beantwortung deiner Forschungsfrage ist. Sei im Methodik-Kapitel reflexiv und zeige auch Hindernisse auf, die dir in der Forschung begegnet sind und wie du sie überwunden hast.

Forschungsergebnisse

  • Umfang: 10-20% des Text-Teils
  • Ziel: Ergebnisse präsentieren
  • benötigt in: den meisten wissenschaftlichen Arbeiten (Ausnahmen möglich in Kunst, Humanistik und anderen Disziplinen)

Nachdem du in der Methodik erklärt hast, wie du vorgegangen bist, kommt es zur Präsentation der Ergebnisse. Wichtig ist hier, dass es sich erstmal wirklich nur um die Präsentation handelt. Die Analyse und Interpretation der Ergebnisse folgt im nächsten Kapitel, der Diskussion.

Bei quantitativer Forschung werden in diesem Kapitel vor allem Zahlen präsentiert. Diagramme unterstützen hier die Verdeutlichung. Bei qualitativer Forschung können die Forschungsergebnisse zum Beispiel Interview-Zitate sein, die du in diesem Kapitel dann wiedergibst. Gut ist es auch, wenn du deine Ergebnisse hier direkt deinen Hypothesen und Forschungsfragen aus der Einleitung zuordnest.

Diskussion

  • Umfang: 5-20% des Text-Teils
  • Ziel: Ergebnisse interpretieren
  • benötigt in: den meisten wissenschaftlichen Arbeiten (Ausnahmen möglich in Kunst, Humanistik und anderen Disziplinen)

Es folgt die Diskussion, das Herzstück der wissenschaftlichen Arbeit. Jetzt kannst du deine selbst erhobenen Forschungsergebnisse analysieren und interpretieren und dadurch zeigen, was du eigentlich bedeutungsvolles herausgefunden hast.

Jeder Absatz der Diskussion besteht aus einem Argument. Diese können immer ungefähr gleich gebaut werden. Im ersten Satz nennst du das Forschungsergebnis. Anschließend erklärst du es. Danach bewertest du das Ergebnis, um letztendlich eine Konsequenz bzw. Schlussfolgerung daraus zu ziehen.

Außerdem solltest du in der Diskussion auch die Grenzen deiner Forschung nennen und im Zuge dessen auch, wo zukünftige Forschung noch anknüpfen könnte. Beispielsweise kannst du in deiner Masterarbeit schreiben, dass eine Langzeit-Studie zu deinem Thema sinnvoll wäre, aber den Rahmen deiner Arbeit sprengen würde. Eventuell kannst du das Thema dann sogar selbst wieder aufgreifen, wenn du eine Promotion anstrebst.

Fazit

  • Umfang: 5-10% des Text-Teils
  • Ziel: Arbeit zusammenfassen
  • benötigt in: allen wissenschaftlichen Arbeiten

Wissenschaftliche Arbeiten enden mit dem Fazit. Fazit und Einleitung zusammen sollten den Rahmen der Arbeit bilden. Das heißt, im Fazit sollst du Bezug nehmen zu den Versprechen, die du in der Einleitung festgelegt hast. Fasse deine wichtigsten Forschungsergebnisse knapp zusammen und beantworte deine Forschungsfrage oder verifiziere bzw. falsifiziere deine Hypothese. Ein starkes, prägnantes Schlusswort, das deine Hauptaussage der Arbeit auf den Punkt bringt, bleibt dem Betreuer im Gedächtnis, wenn er sich anschließend der Benotung widmet.

Handlungsempfehlung / Ausblick

  • Umfang: 5% des Text-Teils
  • Ziele: Stand der Forschung darlegen
  • benötigt in: immer optional

Es ist möglich, nach dem Fazit noch ein kleines Kapitel als Handlungsempfehlung oder Ausblick anzufügen. Das bietet sich zum Beispiel an, wenn du deine Abschlussarbeit innerhalb eines Unternehmens geschrieben hast. Mitarbeitende müssen dann nicht deine gesamte Arbeit lesen, sondern können sich allein auf dieses Kapitel mit deinen Ratschlägen stützen. Auch wenn du eine Arbeit zu einem aktuellen Thema mit politischer Relevanz geschrieben hast oder mit deiner Arbeit auf einen gesellschaftlichen Missstand aufmerksam gemacht hast, sind Handlungsempfehlungen sinnvoll.

Literaturverzeichnis

  • Umfang: unterschiedlich (zählt meist nicht zu Wörteranzahl)
  • Ziel: Quellen offenlegen
  • benötigt in: allen wissenschaftlichen Arbeiten

Das Literaturverzeichnis beinhaltet alle zitierten Quellen und gleichzeitig nur zitierte Quellen. Das heißt, auch wenn du gerne zeigen würdest, wie viel du tatsächlich in der Recherche gelesen hast, haben nicht-zitierte Quellen hier keinen Platz.

Achte auf die richtige Zitationsweise und vor allem darauf, dass du einen Zitierstil (bspw. APA, Harvard) konsequent in deiner Arbeit durchziehst und entsprechend der Vorgaben im Literaturverzeichnis zitierst. Im Literaturverzeichnis müssen die genannten Quellen alphabetisch geordnet nach Nachnamen der Autoren und Autorinnen aufgelistet werden. Zur Vereinfachung kannst du dafür eine Software anwenden. Auch Word hat bereits ein eigenes integriertes Zitierprogramm. Überprüfe vor der Einreichung dennoch, ob alles stimmt, denn kleine formale Fehler im Literaturverzeichnis können zu vermeidbaren Fehlerpunkten in der Benotung führen.

Anhang

  • Umfang: unterschiedlich (zählt nicht zu Wörteranzahl)
  • Ziel: Vollständigkeit der Ergebnisse abbilden
  • benötigt in: wissenschaftlichen Arbeiten mit umfangreichen Forschungsergebnissen (bspw quantitativ)

Im Anhang kannst du alles unterbringen, was im Text-Teil der wissenschaftlichen Arbeit keinen Platz findet und dennoch von Interesse sein könnte. Dazu zählen zum Beispiel Forschungsergebnisse. Vor allem bei quantitativer Forschung kann es sein, dass du Hunderte einzelne Ergebnisse hast, die nicht alle in der Arbeit aufgelistet werden können, oder Berechnungen, die viel Platz wegnehmen würden. Diese Ergebnisse kannst du im Anhang an deine Arbeit anfügen. Auch längere Interview-Transkriptionen aus qualitativer Forschung können im Anhang beigefügt werden. Wenn dein Anhang ganze Datensätze, Tabellen, oder audiovisuelle Medien umfasst, kannst du diesen bei Abgabe einer Abschlussarbeit separat als USB-Stick mit einreichen.

Eidesstattliche Erklärung

  • Umfang: halbe Seite
  • Ziel: Eigenständigkeit versichern
  • benötigt in: allen wissenschaftlichen Arbeiten

Die Eidesstattliche Erklärung ist ein sehr wichtiger Teil wissenschaftlicher Arbeiten. Damit versicherst du, dass du die Arbeit selbst angefertigt hast und es sich um kein Plagiat handelt. Die Eidesstattliche Erklärung musst du nicht selbst formulieren, sondern kannst eine Vorlage aus dem Internet wählen. Hier ein Beispiel:

Eidesstattliche Erklärung

Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt sowie die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken als solche kenntlich gemacht habe.

Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht.

Ort, Datum, Unterschrift

Arten von Gliederungen

Oben im Text haben wir dir die traditionelle Struktur wissenschaftlicher Arbeiten gezeigt. Je nach Fachrichtung kann die Struktur jedoch etwas abweichen. Der traditionelle Aufbau wird in den meisten Disziplinen verwendet, bspw. Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften oder Naturwissenschaften. Dabei kann die Gewichtung unterschiedlich ausfallen, denn eine geisteswissenschaftliche Arbeit hat zum Beispiel eher einen theoretischen Schwerpunkt, während naturwissenschaftliche Arbeiten meist einen praktischen Fokus haben.

Eine weitere Besonderheit weisen historische Arbeiten auf: Diese können im Hauptteil durchaus chronologisch aufgebaut werden. In den meisten anderen wissenschaftlichen Arbeiten wählt man einen systematischen Aufbau, der nach Themen strukturiert wird.

Wenn keine eigene empirische Forschung durchgeführt wird, wie beispielsweise in Humanistik oder Literaturwissenschaft kann die wissenschaftliche Arbeit auch komplett nach Themen strukturiert werden und benötigt dann kein Methodik-, Ergebnisse- oder Diskussionskapitel.

Bei wissenschaftlichen Arbeiten zu kreativen Projekten aus künstlerischen Studiengängen ist ebenfalls eine Abweichung von der traditionellen Struktur üblich. Hier stellt man nach der Einleitung zuerst sein Projekt vor, geht dann auf die Konsequenzen, den Einfluss und die Erkenntnisse aus dem Projekt ein, erklärt dann die Theorie und beendet die Arbeit mit einem Fazit.

Deduktive vs Induktive Gliederung

Bei der Gliederung deiner wissenschaftlichen Arbeit solltest du außerdem festlegen, ob du deduktiv oder induktiv vorgehen möchtest.

Eine deduktive Gliederung bedeutet, du gehst von einer Hypothese aus und wirst diese dann im Laufe der Arbeit durch Belege beweisen. Die Hypothese liegt somit im Vordergrund deiner Arbeit.

Bei einer induktiven Gliederung liegt hingegen dein Forschungsmaterial im Vordergrund. Hier gehst du von deinem Material und den Daten aus und leitest davon Folgerungen ab. Die Aufgabe der Arbeit liegt hier also in der Interpretation deiner wissenschaftlichen Forschungsergebnisse.

Zusammenfassung: Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten

Wir hoffen dieser Artikel konnte dir einen guten Überblick über den Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten geben. Die Grundformel ist Einleitung – Hauptteil – Schluss, wobei der Hauptteil je nach Disziplin unterschiedlich aufgebaut sein kann. Meistens beinhaltet er jedoch einen Theoretischen Rahmen, die Methodik, Forschungsergebnisse und eine Diskussion dieser Ergebnisse. Hinzu kommen Formalia wie ein Deckblatt, Inhalts- und Literaturverzeichnis und die Eidesstattliche Erklärung, die in keiner wissenschaftlichen Arbeit fehlen dürfen.

Schlagwörter: Wissenschaftliches Schreiben

Artikelname: Struktur und Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten – ein Überblick

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